Forschung

Wie stellen wir uns das Ende der Welt vor? Was ist mit den vielen Welten, die bereits untergegangen sind? Da der vom Menschen verursachte Klimawandel, eine zunehmend polarisierte Politik und die COVID-19-Pandemie das Ende von Welten vorwegnehmen, gewinnt die Idee der Apokalypse in populären und wissenschaftlichen Diskursen an Bedeutung. Apokalyptische Vorstellungen durchdringen künstlerische Praktiken, Medienerzählungen, politische Debatten, sozio-ökonomische Diskurse und spekulative Vorstellungen.

Gleichzeitig erzeugen Apokalypsen und ihre imaginären Folgen emanzipatorische und kreative Potenziale, die die Möglichkeit pluraler Welten, verkörperter Zukünfte und nichtlinearer Zeitlichkeiten nutzen.

Aktuelle Schwerpunkte

In der ersten Förderperiode von CAPAS werden Vorstellungen von apokalyptischen und postapokalyptischen Welten untersucht, die sich aus globalen transkulturellen und transversalen Prozessen ergeben. Es soll eine theoretisch geschärfte Terminologie etabliert und ein kulturell und disziplinär differenziertes, aber transdisziplinäres Imaginarium des (Post-)Apokalyptischen zusammengetragen werden. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei den regionalen Forschungsschwerpunkten der Universität Heidelberg gewidmet: Süd-/Ostasien und den Amerikas.

Aus aktuellem Anlass werden die ersten Fellowgruppen die apokalyptischen Imaginarien, die die COVID-19 Pandemie hervorruft, sowie andere apokalyptische Imaginarien mit besonderem Fokus auf Asien, Europa und Lateinamerika analysieren und dabei die jeweilige „postapokalyptische“ Vision bzw. Handlungsperspektive berücksichtigen.

Die folgenden Fellowgruppen werden sich weiterhin mit apokalyptischen und postapokalyptischen Vorstellungen befassen, wobei der Schwerpunkt auf Europa und (Latein-)Amerika bzw. auf Europa und Asien liegt.

Die letzte Fellowgruppe der ersten Förderperiode konzentriert sich auf die Synthese der bisherigen Forschung: Sie analysiert (post-)apokalyptische Imaginarien in einer vergleichenden Perspektive. Ziel ist es, sie von anderen Szenarien radikaler Transformation wie Wandel, Krisen oder Katastrophen abzugrenzen.

Publikationen

PubPub

Obwohl CAPAS bemüht ist, wissenschaftliche Spitzenleistungen zu veröffentlichen, ist die Öffnung des Dialogs für eine breitere Öffentlichkeit ein wichtiges Ziel, um die Art und Weise, in der wissenschaftliche Arbeit geleistet wird, neu zu beleben. PubPub ist eine Open-Access-, Open-Science- und Open-Source-Plattform, auf der die Fellows ihre laufenden Arbeiten und kollaborativen Ideen präsentieren können. Vor allem aber präsentiert CAPAS über PubPub die wichtigsten Ergebnisse unserer Arbeitsgruppen, die verschiedene Fellows zu einem bestimmten Thema zusammenbringen, das sie im Laufe eines Semesters untersuchen. Die Ergebnisse werden dann in Form von Arbeitspapieren gesichert und dienen als Diskussionsgrundlage innerhalb des Zentrums, sowohl um Verbindungen zwischen den Arbeitsgruppen und zwischen den verschiedenen Stipendiatengruppen herzustellen, als auch um diese Debatten einer breiteren Leserschaft die über CAPAS hinausgeht zu vermitteln.

Die Website experimentiert auch mit verschiedenen stilistischen Ansätzen des wissenschaftlichen Schreibens (einschließlich Freiform- und Blog-Stil) und transferiert akademische Debatten in eher volkstümliche Genres, wie z. B. Filmrezensionen aus unserer apokalyptischen Filmreihe.

Alle Publikationen

CAPAS ist eine internationale und transdisziplinäre Plattform für theoretische und methodologische Überlegungen und Case Studies, die sich mit der Apokalypse als Rahmen, Thema, Methode und Genre beschäftigen. Durch unsere Publikationen reflektieren wir Diskussionen, Prozesse und Fragestellungen, die sich innerhalb des Kollegs entwickeln, und hoffen, diese Erkenntnisse durch die Einbindung eines vielfältigen, wissenschaftlichen Kollektivs weiterentwickeln und ausbauen zu können, sowie unsere Bemühungen internationalen Forschern und Interessenten zugänglich zu machen. Unser Ziel ist es, Gedankenprozesse und Debatten auf dem aufstrebenden Gebiet der Apokalyptischen und Postapokalyptischen Studien durch die zentralen drei Produkte unserer Arbeit zu verknüpfen und weiterzuentwickeln: unsere Präsenz auf dem interaktiven Wissenstransfer-Webprojekt PubPub, unsere Open-Access-Buchreihe über Apocalyptic and Post-Apocalyptic Studies, die bei DeGruyter veröffentlicht wird, und unsere Open-Access Zeitschrift Apocalyptica, die durch double-blind-peer-review läuft. Erfahren Sie mehr über diese Veröffentlichungen und über die Ergebnisse der Arbeit von CAPAS, einschließlich unserer Artikel, Kapitel und Arbeitsgruppenberichte.

Links

Assoziierte Forschungsprojekte

Das Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien fungiert auch als Plattform und Anknüpfungspunkt für assoziierte Forschungsprojekte und Kooperationen, die mit der wissenschaftlichen und praxisorientierten Arbeit des Kollegs in Verbindung stehen.