Vortrag und Diskussion: Bernd Schneidmüller über die Bamberger Apokalypse
Visionen vom Ende der Zeit
Mittwoch, 01.03.2023 19.00
Die Bamberger Apokalypse zählt zu den berühmtesten Handschriften des Mittelalters. Entstanden in den Jahren um 1000, als die Christenheit besonders intensiv das Ende der Zeiten erwartete, wurde sie auf der Klosterinsel Reichenau überreich mit Miniaturen höchster Qualität ausgestattet. Darstellungen des Engels mit dem Mühlstein, des apokalyptischen Drachen oder der Hure Babylon prägen bis heute apokalyptische Visionen. Seit 2003 zählt die Handschrift zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.
Nun liegt sie in einer neuen aktuellen Faksimile-Ausgabe mit umfangreichen Analysen und Erläuterungen zu ihrer Entstehung und ihrem Kontext vor. Bernd Schneidmüller, einer der Autoren, präsentiert in seinem Vortrag die neuesten Forschungsergebnisse: Woher rührte das immense Interesse am Ende der Zeiten? Welche Botschaften drückte die Handschrift mit ihren Miniaturen aus? Welche Bezüge zur Geschichte und Politik der Zeit lassen sich erkennen? Und wie prägte die Handschrift spätere Vorstellungen vom Ende der Welt und der Wiederkehr Christi? 1000 Jahre später haben sich unsere Vorstellungen von Apokalypse völlig verändert. Es ist interessant, die Andersartigkeit des Mittelalters neu zu entdecken.
Im Anschluss wird Bernd Schneidmüller mit Thomas Meier, Tobias Frese, Romedio Schmitz-Esser und Christoph Strohm von der Universität Heidelberg diskutieren und sich Fragen des Publikums stellen.
Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Kurpfälzischen Museums mit dem Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Post-Apokalyptische Studien (CAPAS) und dem Historischen Seminar der Universität Heidelberg.
Informationen:
Im Großen Salon des Kurpfälzischen Museums (Hauptstraße 97, 69117 Heidelberg)
Ohne Reservierung
Eintritt frei