Forschungsbereich 1 Imaginarien der Apokalypse

Der Forschungsbereich kann als lebendiges Archiv des Imaginariums der Apokalypse verstanden werden. Ziel ist es, die Vorstellungswelten der Apokalypse und postapokalyptischer Welten als Gegenstand globaler transkultureller und transversaler Prozesse zu erschließen. Als Ergebnis soll ein hermeneutisch geschärftes und kulturell und disziplinär differenziertes Imaginarium des (Post)Apokalyptischen entstehen.

Unter dem Begriff des Archivs (Foucault 1969) werden der Bilderhaushalt (vgl. Mauelshagen 2009; Schneider 2018) und die Diskurse (vgl. Meyer et al. 2013) sowie die Formeln der Apokalypse und der postapokalyptischen Visionen gefasst. Diese sind in verschiedenen sozialen, religiösen, ökonomischen und ökologischen Ausprägungen denkbar (Verbindung mit Forschungsbereich 3 – Apokalypsen der Gegenwart ). Die von den Fellows untersuchten Apokalypsen (Texttraditionen, Institutionen, Praktiken) und ihr Nachleben können, müssen aber nicht auf konkrete Katastrophen bezogen sein (hier ergibt sich eine enge Verknüpfung mit Forschungsbereich 2 – Historische Erfahrungen mit der Apokalypse und Postapokalypse).

Literatur:

Foucault, Michel. L'archéologie du savoir. Paris, Gallimard, 1969. [dt. Archäologie des Wissens. Frankfurt/Main, Suhrkamp,1973]

Mauelshagen, Franz. „Die Klimakatastrophe. Szenen und Szenarien.“ Gerrit Jasper Schenk (Hg.), Katastrophen. Vom Untergang Pompejis bis zum Klimawandel. Stuttgart, Thorbecke, 2009, 205- 223, 256f.

Schneider, Birgit. Klimabilder. Eine Genealogie globaler Bildpolitiken von Klima und Klimawandel. Berlin, Matthes & Seitz, 2018.

Meyer, Carla, et al., Hrsg. Krisengeschichte(n): „Krise“ als Leitbegriff und Erzählmuster in kulturwissenschaftlicher Perspektive. Stuttgart, Steiner, 2013.

Beispielhafte Fellow-Projekte

Aufgrund der Überschneidung und der vielfältigen Zusammenhänge zwischen den Forschungsbereichen sind auch die Forschungsprojekte der Fellows kaum nur einem einzelnen Forschungsbereich zuzuordnen. Dennoch können einige Projekte als beispielhaft für einen Fokus auf die Aspekte des Forschungsbereichs gelten: