CAPAS Über uns
Im Zentrum des Käte Hamburger Kollegs für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS) an der Universität Heidelberg steht die Frage, wie sich Katastrophen und Endzeit-Szenarien auf Gesellschaften, Individuen und Umwelten auswirken.
Ziel ist es, vergangene und gegenwärtige Systemumbrüche und zusammenbrüche auf Grundlage eines transdisziplinären Forschungsansatzes differenziert zu beschreiben und voneinander abzugrenzen. Auch die Reaktionen auf apokalyptische Szenarien sowie Zukunftsentwürfe für die Zeit nach der Katastrophe sollen vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen historischen und kulturellen Rahmenbedingungen verstanden, analysiert und hinterfragt werden.
Indem gesellschaftliche Mechanismen und Bewältigungsstrategien von Krisen durch das Prisma der Apokalypse in den Blick genommen werden, stellt CAPAS anwendungsbezogenes Wissen über erfolgreiche und gescheiterte Reaktionen auf existentielle Bedrohungen und deren Folgen bereit. Auf dieser Grundlage leistet das Kolleg einen Beitrag zu aktuellen Debatten über potentielle ökologische und soziale Katastrophen. CAPAS versteht sich so als Reflexionsplattform, um die gesellschaftliche und politische Resilienz gegenüber Endzeit-Szenarien aller Art zu stärken und gesellschaftliche Risiken zu antizipieren.
Unsere Prämissen
APOKALYPSE NOW?
Der Mythos vom Ende der Welt ist eine echte Erfolgsgeschichte. Schon in der Bibel finden sich düstere Bilder des bevorstehenden Weltuntergangs. Die Offenbarung des Johannes, besser bekannt als Johannes-Apokalypse, prophezeit die Auslöschung allen Lebens. Gegenwärtige Endzeit-Szenarien etwa in der Klimaschutzbewegung oder im Zuge der Corona-Krise zeigen, dass solche Vorstellungen an Aktualität nicht eingebüßt haben. Die Menschheit ohne Zukunft ist ein über Epochen und Kulturen hinweg tradiertes Motiv. CAPAS versteht Apokalypsen daher nicht nur als eine der grundlegendsten Denkfiguren, sondern auch als eine wiederkehrende und empirisch fundierte Erfahrung der Menschheitsgeschichte.